Blick in die Unendlichkeit

In den letzten Nächten war der Himmel sehr klar und Sternenreich, was mich zu einer Beobachtungsnacht verleitet hat.

Um 23.30Uhr wurden die Straßenlaternen im Ort abgeschaltet und es eröffnete sich ein spektakulärer Anblick. Im Einsatz war das Sigma 150-600mm mit Canon Mount und teilweise der Canon 2xTelekonverter. Das ganze habe ich dann mittels Canon Af- Adapter an meine OMD angeschlossen. Diese Kombination habe ich dann wiederum an den Skywatcher Star Adventurer montiert. Welchen ich mir nach meiner ersten Erfahrung mit der Astrofotografie zugelegt habe. So ergab sich die Möglichkeit den Orionnebel erneut zu fotografieren. Nur mit einer enormen Belichtungszeit von bis zu 60Sek.

 

Nach exakter Ausrichtung der Nachführung habe ich mir mittels der Google Skymaps App die Andromeda Galaxy gesucht und dann optisch mit Hilfe der Live-View Erweiterung der OMD angepeilt. Nach der Belichtung bot sich mir dann auf dem Kameradisplay die volle Pracht unserer 2.500.000 Lichtjahre entfernten Nachbar-Galaxie.(Andromedagalaxie M31+M110 oben+M32 unten rechts)


Andromedagalaxie

600mm 157Sek. f/6.3 ISO1600
600mm 157Sek. f/6.3 ISO1600

Aus technischer Sicht bin ich selbst auf diesem Gebiet mit dem Mft Sensor sehr zufrieden, gerade aktuell wo jeder Hersteller neue Vollformat Kameras zu unmöglichen Preisen (auch in Anbetracht der dafür erforderlichen Objektive) auf den Markt bringt. Überall bekommt man nur das Gefühl man müsste unbedingt auf den Zug aufspringen. Es wird suggeriert das alles andere nichts mehr taugt und Welten zurück liegt. Gerade das Micro Four Third System wird völlig verdrängt in den meisten YouTube Kanälen und auch Foren. Es wird einfach nicht als vollwertig angesehen. 

Dabei ist es gerade das Micro-Four-Third System und auch Olympus die meiner Meinung nach wirklich Innovationen und nützliche, einzigartige Features, tatsächliche kompakte und transportable Lösungen bieten und das zu Preisen die sich auch ein Hobby-Fotograf leisten kann(die neue Pro Objektiv Serie mal etwas aussenvor gelassen). 

Ja; eine Vollformat Sensor hätte viel weniger gerauscht und evtl. eine höhere Auflösung, ABER : Wer kann sich ein 2400mm Objektiv vor eine Vollformatkamera schrauben?! Das ganze dann noch auf die Nachführung die max. 5kg trägt?! Und auch die Dynamik im High-Res. Modus ist Konkurrenzfähig und  braucht sich definitiv nicht zu verstecken. Hinzukommt dass meine Kombination (gebrauchtes Sigma 150-600mm, gebrauchter Canon Telekonverter, AF-Adapter und Nachführung) 1300€ gekostet hat. Diese Brennweite in dieser Abbildungsqualität und Lichtstärke an Vollformat zu bekommen wäre mit Sicherheit extrem teuer.


Für mich sind die Ergebnisse des Mft Sensors und meiner OMD jedenfalls überzeugend! 


Orionnebel

1000mm 30Sek. f/12 ISO4000
1000mm 30Sek. f/12 ISO4000

Plejaden

600mm 60Sek. f/6.2 ISO10000
600mm 60Sek. f/6.2 ISO10000

Es ist jedes mal ein besonderer Augenblick Nachts in der Stille und Dunkelheit den Nachthimmel zu beobachten. Zahlreiche Sternschnuppen,die teilweise sogar hörbar sind. Satelliten die Still ihre Bahnen in hunderten Kilometern Entfernung ziehen. Das Licht der Sterne die wir sehen, welches Jahrtausende alt ist und uns nur die Vergangenheit ferner Welten zeigen kann. Oder der Blick auf das Band der Milchstraße mit ihren Milliarden Sternen. 


Die unendliche Anzahl und die unfassbaren Entfernungen lassen in mir das Gefühl hochkommen, wie winzig wir sind und alles was wir bis jetzt erforscht haben. Unweigerlich kommt der Wissensdrang hoch was es wohl in diesen unendlichen Weiten alles gibt und natürlich die Frage ob wir in diesem endlosen, gigantischen Kosmus tatsächlich alleine sein sollten.

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